Tätowierte TV-Moderatoren, ein No Go?
Basierend auf einem Artikel im Beobachter (Ausgabe 1/2021) haben wir recherchiert.🔎 Es geht darum, dass ein Mann wegen seines Tattoos am Unterarm von der Kantonspolizei Zürich👮🏼♂️ nicht aufgenommen wurde. Wir gehen diesem Fall auf die Spur und zeigen euch in welchen Berufen Tätowierungen akzeptiert sind und wo nicht.❌✅
📺TV-Moderator*in
SRF Sprecher Stefan Wyss erklärt gegenüber 20min, grundsätzlich müsse die Kleidung zur Person, zur Funktion sowie zur Sendung passen.
So zum Beispiel verdeckt der 10vor10 Moderator Arthur Honegger seine Tattoos während der Sendung mit Hemd und Anzug. 🤵
Beim Privatsender 3+ sind die Regeln bezüglich Tattoos anders definiert. Marco Fritsche, Moderator der Verkupplungsshow „Bauer ledig sucht“, zeigt seine Tätowierungen offen und unverdeckt.
✈️Flugbegleiter*in
Flugbegleiter*innen sind im ständigen Kontakt mit anderen Menschen. Sie sollen charmant, freundlich und kontaktfreudig auftreten. Ein gepflegtes Erscheinungsbild gehört ebenfalls zu den Anforderungen, um bei der Fluggesellschaft Swiss als Cabin Crew Member arbeiten zu dürfen. Es steht ausdrücklich, dass Tattoos verdeckt werden müssen.
🏦Banken
Von Mitarbeitenden mit Kundenkontakt wird von Credit Suisse, UBS oder Raiffeisen ein gepflegtes Erscheinungsbild erwartet. Das heisst aber nicht, dass Piercings oder Tattoos verboten sind. Lediglich, dass sie nicht zu sehen sein dürfen.
🏤Detailhandel
Coop und Migros sind einer Meinung: Bei Kundenkontakt wird von den Mitarbeitenden ein gepflegtes Erscheinungsbild erwartet. Was meistens bedeutet, dass der Körperschmuck abgedeckt werden soll.
🥼Gesundheitsberufe
Das mit dem gepflegten Erscheinungsbild gilt auch in Pflegeberufen. Genauere Anforderungen werden nicht gestellt. Entschieden wir aber schlussendlich durch die Vorgesetzten.
☕️Gastronomie
Die Gastrobetriebe betonen die Rolle der Mitarbeitenden als Aushängeschild des Betriebes. Von Gewerbe zu Gewerbe sind die Regelungen zu Tattoos unterschiedlich. Am Schluss wird von Fall zu Fall unterschieden.
👌🏼Unser Fazit
Bei Berufen mit Kundenkontakt ist das gepflegte Erscheinungsbild ausschlaggebend. Das heisst, dass Tätowierungen in den vielen Berufen mit Kundenkontakt abgedeckt werden müssen. Bei Berufen in der Lifestyle-, Sport- oder Modebranche hingegen, sind Tattoos sehr beliebt. Der Körperschmuck gilt hier als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und wirkt cool.😎
Zurück zum Zürcher Polizisten. Darf denn nun die Kapo Zürich jemanden wegen eines Tattoos ablehnen? Die Antwort steht im Art. 321d OR:
1 Der Arbeitgeber kann über die Ausführung der Arbeit und das Verhalten der Arbeitnehmer im Betrieb oder Haushalt allgemeine Anordnungen erlassen und ihnen besondere Weisungen erteilen.
2 Der Arbeitnehmer hat die allgemeinen Anordnungen des Arbeitgebers und die ihm erteilten besonderen Weisungen nach Treu und Glauben zu befolgen.
➡️ Die Antwort ist also JA. Das Gesetz erlaubt der Organisation die Kleidervorschriften und Weisungen zum Verhalten am Arbeitsplatz zu machen.