Weiblich & toxisch?! 👩

Den anderen nicht in die Quere kommen, immer nett sein und dafür sorgen, dass es allen gut geht:
Die Autorin Sophia Fritz analysiert genau diese Verhaltensmuster in ihrem neuem Buch «Toxische Weiblichkeit». Doch was hat es damit auf sich und was bedeutet das überhaupt?

Wir geben dir einen Einblick in ihr Buch und die toxische Weiblichkeit! 😉

Sophia Fritz definiert toxische Weiblichkeit so (Im Interview mit Annika Bangerter, St.Galler Tagblatt):

= Für mich ist toxisches Verhalten destruktiv, wenn wir nicht auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können. Das bedeutet, dass wir uns nicht über oder unter dem anderen positionieren sollten. Toxische Männlichkeit zeigt sich beispielsweise durch Mansplaining oder machohaftes Verhalten, wenn Männer Frauen herabsetzen und nicht als gleichwertig behandeln. Bei toxischer Weiblichkeit ist es meist das Gegenteil.

Fünf Frauentypen

In ihrem Buch schreibt sie über fünf Frauentypen, die genau diese toxische Weiblichkeit aufweisen. So beschreibt sie die Stereotypen:

👧 Das gute Mädchen

Das gute Mädchen möchte allen gefallen und versucht Harmonie in ihrem Umfeld zu verbreiten. Es möchte ein Engel sein und liest die Bedürfnisse anderer Menschen von den Lippen ab. Sie möchte es allen recht machen und scheut Konflikte.

🙆‍♀️ Die Mutti

Die Rolle der Mutti ist sehr aufopfernd. Sie ist zu vergleichen mit der Mutter von Carmy aus «The Bear». Sie kritisiert ihre Kinder, dass sie ihr nicht helfen und sie alles alleine machen muss. Ihre Rolle ist toxisch weiblich, da sie sich an dem Bild der aufopferungsvollen und perfekten Mutter vergeblich abarbeitet.

😢 Das Opfer

Taylor Swift schrieb viele Liebeslieder darüber, wie schlecht die Männer mit ihr umgegangen sind. Die Identifikation als Opfer hat bei Sophia selbst dafür gesorgt, dass sie keine Selbstverantwortung für sich mehr übernahm und sie in Beziehungen länger gewesen ist, als nötig.

👠 Die Bitch

Cercei Lannister aus GOT ist ein gutes Beispiel für eine „Bitch“. Sie weiss, was sie möchte und setzt ihr sexuelles Kapital gezielt ein. Sie kontrolliert die Männer um sie herum und wirkt einschüchternd schön.

🦸‍♀️ Die Powerfrau

Sophia als Beispiel: Sie ist ein einer Finanzgruppe für Frauen. Die Gruppe ist für Sophie sehr hilfreich, aber es gibt da diese hässigen Antworten auf Fragen von neuen Mitgliedern der Gruppe. Das zeigt, wie schnell wir uns von der Selbstbestimmung zur Überheblichkeit bewegen und andere kritisieren, die eigentlich unsere Unterstützung bräuchten.

Fazit

Das gute Mädchen, das Opfer und die Mutti stecken ihre eigenen Bedürfnisse zurück und machen sich klein für die anderen. Anders die Powerfrau und die Bitch: In der Regel positionieren sie sich über die anderen. So verhindern alle 5 Stereotypen sich auf Augenhöhe mit anderen Personen zu treffen.

Potential für toxische Qualitäten

Sophie schreibt in ihrem Buch, dass Frauen sich auch toxisch männliche Verhaltensweisen aneignen können. Ein Beispiel hierfür ist die Powerfrau, die nach Macht strebt. Das gilt auch für junge Cis-Männer, die Kunst studieren, gendern und Perlenketten tragen. Sie verhalten sich nicht toxisch männlich, sondern eher toxisch weiblich. Es geht nicht um das biologische Geschlecht, sondern darum, Selbstverantwortung zu übernehmen und sich zu fragen, welches Stereotyp ich gerade benutze. Was bringt es mir und was schadet es mir bzw. den anderen?

Mehr zu den Frauentypen und Sophias Innenleben findest du in ihrem Buch. 📕🤞